Nachgedacht: Was kostet eine Website?

Die Kostenfrage ist in vielen Website-Projekten eine ganz elementare und sollte niemals unterschätzt werden. Aber was darf und sollte eine Unternehmensseite eigentlich kosten? Und sind Freelancer aus Schwellenländern eine sinnvolle Alternative, um Budget zu sparen? Hier erhältst du alle Antworten! ✌

Veröffentlicht am
08
.
September
2021
Aktualisiert am
.
Lesedauer
14 Minuten
Kategorie
Webdesign
Darum gehts
  • Viele Unternehmen haben keine Vorstellung, welche Prozesse bei der Erstellung einer Website im Hintergrund passieren
  • Deutsche Unternehmen haben Dienstleister aus Entwicklungsländern für sich entdeckt, um Kosten zu sparen
  • Auflistung der Kostenpunkte in einem realen Kundenprojekt

Post von Herbert

Liebes Tagebuch,

vergangene Woche erhielt ich eine Webdesign-Projektanfrage über meine Website. Nennen wir den Absender einfach mal Herbert, rein zur Vereinfachung. Herbert füllte das Formular vorbildlich aus, beantwortete alle Fragen ausführlich, sodass ich einen sehr guten ersten Eindruck über das Projekt und die Unternehmensziele erhielt. Zwei Tage später telefonierten wir miteinander und bereits nach drei Minuten wurde über Geld gesprochen.

"Was kostet denn so ein Webdesign bei dir?" wurde ich gefragt. Natürlich hatte ich noch zu wenig Informationen über weitere Ziele, Gründe für eine neue Website oder gar einen ungefähren Umfang des Projekts. Dies versuchte ich Herbert klarzumachen, jedoch ließ er nicht locker und zwei Minuten später drehte sich unser Gespräch wieder um die Frage nach dem Preis.

Ich nannte ihm Projektbudgets aus der Vergangenheit, welche sich ungefähr in seinem Rahmen bewegten. Dann herrschte auf der anderen Seite Stille. Zehn Sekunden vergingen und ich dachte, dass ich Probleme mit meinem Netz hatte und Herbert mich gar nicht mehr hören konnte. Dem war nicht so. Herbert hörte genau, war jedoch mit meiner Antwort nicht zufrieden.

"Das ist viel zu viel Geld für eine Website, ich habe mir ein Budget von 350 Euro gesetzt." konterte er nach einer kurzen Pause. Neugierig fragte ich ihn, anhand welcher Kritiken dieses Budget zustande gekommen sei. Dann folgten die wahrscheinlich größten Unwörter im Leben eines jeden Webdesigners oder Webentwicklers: eBay Kleinanzeigen.

Unser Gespräch endete anschließend leider ziemlich schnell, denn hier trafen zwei komplett verschiedene Mindsets aufeinander. Das war auch okay, denn jeder Mensch setzt seine eigenen Prioritäten und bewertet diese folgerichtig. Trotzdem schwirrte mir gestern folgende Frage durch den Kopf: Was kostet eine professionelle Website vom Webdesigner? Was darf sie kosten? Was sollte sie mindestens kosten?

Ich werde versuchen eine passende Antwort auf diese Frage zu finden, liebes Tagebuch.

Dein Steve

Braucht jedes Unternehmen eine eigene Website?

Im Jahr 2020 hatten 62% aller deutscher Unternehmen eine eigene Website im Internet - Tendenz: sinkend. Wait, what? Sinkend? Die Welt wird immer digitaler und in Deutschland legen immer weniger Unternehmen wert auf eine eigene Internetpräsenz? Passende Gründe für diesen Rückgang einige. So zwang beispielsweise die anhaltende Covid-19-Krise einige Unternehmen in die Knie, während andere - wie zum Beispiel Handwerksunternehmen - von der Krise profitieren.

Die Handwerksbranche ist im Allgemeinen nicht gerade für ihre digitale Sichtbarkeit bekannt, denn die meisten Aufträge kommen auch heute noch durch Mund-zu-Mund-Propaganda zustande. Macht eine Website trotzdem Sinn? Auf jeden Fall! Denn oftmals lassen sich noch viele weitere Ziele mit einer Internetseite erreichen, zum Beispiel das Thema Recruiting von neuen Arbeitnehmern oder Auszubildenen. So ziemlich jeder Mensch googelt vor einer Bewerbung erst einmal seinen potenziellen neuen Arbeitgeber. Umgekehrt läuft das Spiel häufig gleichermaßen - will nur keiner zugeben. Eine moderne und professionelle Website hinterlässt dabei einen bleibenden Eindruck bei Bewerbern.

Der kleine Malermeister um die Ecke, die Änderungsschneiderei an der Hauptstraße oder aber der neue Friseur im eigenen Stadtviertel: Alles Kandidaten ohne eigene Website. Auf die Frage nach dem "Warum?" gibt es häufig nur ein Schulterzucken oder ein müdes "Ich habe bereits genug zu tun, mehr schaffe ich gar nicht!" als Antwort. Kann ein professioneller Webdesigner hier vierstellige Preise abrufen? Eher unwahrscheinlich. Denn am Ende des Tages legt nur einer den Wert einer Website fest: der Kunde.

Persönlich bin ich der letzte Mensch, der anderen Unternehmern meine Dienstleistung aufschwatzen will. Ganz im Gegenteil. Es gab in der näheren Vergangenheit sogar Projektanfragen, welche ich ablehnte, da die Sinnhaftigkeit einer Website gar nicht vorhanden war. Ich empfahl das eingeplante Budget vorzugsweise in andere Werbemaßnahmen zu investieren und auf diesem Wege mehr Umsatz zu erzielen. Am Ende waren alle glücklich: Der "Kunde" freute sich über ehrliches Feedback und ich war zufrieden einem Menschen wirklich geholfen zu haben.

Braucht jeder Unternehmer eine eigene Website? Ich gebe dir zwei unterschiedliche Beispiele an die Hand, welche die Frage beantworten:

Beispiel 1: Du vertreibst in einem Online-Shop Schuhe für Leichtathletik-Profis. Über die Jahre hast du dir einen loyalen Kundenstamm aufgebaut, welcher deine Beratung in Anspruch nimmt und anschließend bei dir kauft. Du hast zwar ein Ladengeschäft, die meisten Umsätze machst du jedoch online. Wie hoch ist der Wert dieser Website? Enorm, denn ein Wegfall dieser Einkommensquelle würde massive Umsatzeinbrüche nach sich ziehen. In diesem Fall ist die Bereitschaft deutlich höher, Geld in eine professionelle Website zu investieren.

Beispiel 2: Die kleine Kneipe an der Straßenecke in einem Arbeiterviertel. Braucht der Inhaber dieser Pinte wirklich eine Website? Würde er einen mittleren vierstelligen Betrag in die Hand nehmen, um sich eine eigene Internetseite gestalten zu lassen? Höchstwahrscheinlich kannst du dir diese Frage schon selbst beantworten.

Meine persönliche Meinung dazu: Nein, er braucht keine eigene Website. Möchte er unbedingt das Online-Abenteuer starten, so würde ich in diesem Beispiel einen einfachen, aber gepflegten Google MyBusiness-Account empfehlen. Loyale Kunden hinterlassen gerne eine gute Bewertung und mit regelmäßigen Updates wird die Sichtbarkeit automatisch erhöht.

In den vergangenen Jahren gab es immer mit mehr Unternehmen mit einer eigenen Website. Dieser Trend wurde wahrscheinlich durch Covid-19 und den Auswirkungen gestoppt. Quelle: statista.com / Anteil der Unternehmen mit eigener Website in Deutschland in den Jahren 2015 bis 2020

Welchen Wert hat eine Website?

Wenn der Kunde keinen großen Wert in eine eigene Website sieht, dann wird er dafür auch nicht viel zahlen wollen. Und genau dies passierte mir mit Herbert. Im Gespräch fand ich heraus, dass viele seiner Kunden sich über eine fehlende Website beschwerten. Diese war nie eine Priorität in seinem Business, denn der Laden lief auch ohne Internetseite mehr als gut. Herbert ist ein Malocher, raue Schale, weicher Kern. Ein Mensch, bei dem ein Handschlag noch einen Wert hat. Mit dem Internet hat er nur wenig Berührungspunkte. Meist in Form von Ü50-Bildern in seiner WhatsApp-Stammtischgruppe.

Ich kann die "Menschen wie Herbert zerstören den gesamten Kreativbereich"-Rufe schon hören. Dies halte ich für falsch, denn in diesem Fall bin ich im Team Herbert. Woher soll er wissen, was eine Website kostet? Durch fehlendes Interesse und Online-Erfahrung weiß er nicht, wie viel Arbeit hinter einer individuellen Website steckt, welcher Aufwand im Hintergrund vorgenommen wird.

Da er seine Dienstleistung bei eBay Kleinanzeigen zur Schau stellt, sucht er auf diesem Wege nach einem Webdesigner. Dort wird er mit unendlichen Angeboten konfrontiert, fertige Websites werden teilweise für gerade einmal 40 Euro angeboten. Was passiert in diesem Moment in Herberts Unterbewusstsein? Er hat eine Preisskala im Kopf, vergleicht den höchsten und den niedrigsten Preis.

Bei meiner eigenen Recherche reichte die Preisspanne für ein fertiges Webdesign von 35 bis 800 Euro. Höchstwahrscheinlich wurde unser Herbert mit ähnlichen Beträgen konfrontiert. Jetzt tritt ein einfacher psychologischer Effekt ein. Wir vergleichen die Preise und entscheiden uns in der Regel für einen Preis im mittleren Bereich. "35 Euro? Das kann nichts sein, das ist zu günstig!". 800 Euro erscheint im direkten Vergleich zu den anderen Webdesignern als zu hoch. Irgendwo in der Mitte wird der wahre Preisknüller zwischen Qualität und Quantität liegen.

Ich habe Herbert am kommenden Tag eine E-Mail mit weiteren Tipps und einem Kontakt aus meinem Netzwerk geschickt. Dieser Kumpel erstellt die meisten seiner Websites mit Wix und kann daher deutlich niedrigere Preise abrufen. Am Ende wurden sich beide Seiten einig und das Projekt kann umgesetzt werden.

Lesetipp: Website-Tools im Fokus: WordPress, Wix, Squarespace & Webflow →

Das "Fiverr"-Problem - verkaufen wir uns unter Wert?

Die Internationalisierung nahm im vergangenen Jahrzehnt immer weiter an Fahrt auf. Heute ist es fast schon selbstverständlich, dass digitale Dienstleistungen an Menschen im Ausland abgegeben werden. Schwellenländer wie Indien, Thailand oder Bulgarien locken mit deutlich günstigeren Stundensätzen als in Deutschland. Eine eventuelle sprachliche Barriere wird dabei erst einmal ignoriert oder aber in Kauf genommen.

2010 wurde in Israel der Online-Marktplatz "Fiverr" gegründet. Hier haben Dienstleister einen Platz gefunden, um ihre Services weltweit für kleines Geld anzubieten. Das Prinzip dahinter ist denkbar einfach: Ein Fiver ist im englischsprachigen Raum ein Fünf-Dollar-Schein. Die meisten Dienstleistungen haben einen Startpreis von besagten fünf US-Dollar, kennen nach oben hin aber keine Grenzen. Die Konkurrenz auf Fiverr ist erdrückend. So ziemlich alle Leistungen werden angeboten: Social Media Marketing, Suchmaschinenoptimierung, Webdesign und sogar tanzende Ureinwohner sind nur ein kleiner Auszug.

Nahezu jedes Projekt lässt sich mit Fiverr-Dienstleistern realisieren, vom kleinen Flyer bis zur großen Unternehmens-Website ist alles möglich. Bei der Bewertung der Arbeitsqualität wird es schwierig, denn hier muss man realistisch sein. Kann ich als Auftraggeber gute Qualität für wenige Euro erwarten? Wahrscheinlich nicht, denn die Dienstleister arbeiten die Aufträge in Rekordtempo ab.

Gerade im Bereich Webdesign wird auf vorgefertigte Templates zurückgegriffen, eine individuelle Beratung gibt es kaum. Jedem Auftraggeber sollte also klar sein, dass man sich auf Fiverr einen Roboter und keinen Strategen ins Boot holt. Das ist an sich kein Problem, kann im Nachhinein mit in einer Enttäuschung und mit Mehrkosten enden. "Wer billig kauft, kauft zweimal!" - diesem Satz bin ich in den letzten Jahren häufig über den Weg gelaufen.

2015 holte ich über Fiverr zwei indische Entwickler in ein Kundenprojekt. Diese unterstützten mich bei der Umsetzung des Webdesigns in TYPO3. Im Laufe der Zeit entstand aus diesen Kontakten eine richtige Freundschaft. Trotzdem stehe ich Plattformen wie Fiverr sehr kritisch gegenüber. Oftmals wird die Seite ausschließlich wegen ihrer günstigen Dienstleistungen aufgerufen.

Die meisten Auftraggeber gehen also mit dem Gedanken "möglichst billige Arbeitsleistung zu erhalten" auf die Suche. Erwarten die gleichen Menschen eine gute Qualität beim Kauf im Ein-Euro-Laden? Egal welchen Service wir auf Fiverr suchen, irgendjemand wird es immer günstiger machen. In nicht wenigen Fällen leidet dann aber auch die Qualität unter dem Preiskampf.

Viele herausragende Webdesigner oder andere Kreative ohne 100+ 5* Bewertungen geraten so unter massiven Druck ihre Preise nach unten zu korrigieren, um irgendwie an Aufträge zu gelangen. "Irgendwann wird es schon besser und ich kann höhere Gagen verlangen" ist ein Satz, welchen ich nicht nur im Bezug auf Fiverr & Co. höre. Die Wahrheit ist bitter und traurig zugleich: Viele kreative Freelancer verkaufen sich massiv unter Wert! Das fängt bei 400€ für einen Hochzeitsfotografen an und hört bei einer Website für wenige Hundert Euro auf.

Unabhängig von Online-Marktplätzen haben viele Freelancer große Defizite im Bereich Sales. Das kann ich vollkommen nachvollziehen, denn wir sind Kreative und keine Vertriebler. Als Selbstständiger ist man gleichzeitig aber auch eine Einmannarmee und muss parallel an vielen Fronten kämpfen.

"Ich will einfach nur meiner kreativen Arbeit nachgehen. Der ganze Verkaufs- und Verhandlungsprozess gehört definitiv nicht dazu!"

Was kostet nun eine Website?

Eine Website kostet so viel wie sie dir selbst wert ist. Daher empfehle ich immer mit einem festen Budget in ein Gespräch mit einem Webdesigner oder einer Agentur zu gehen. Du kannst auch ganz transparent mit der gewünschten Höhe deiner Investition umgehen und dir die Optionen des Machbaren aufzeigen lassen. Hole dir auf jeden Fall immer ein zweites oder gar drittes Angebot ein. Bei welchem Dienstleister hast du das beste Bauchgefühl? Welcher Designer bemüht sich wirklich um den Auftrag und zeigt wahres Interesse an dir und deinen Zielen?

Um den eigenen Wert besser bestimmen zu können, kannst du folgende Fragen für dich beantworten. Ein guter Webdesigner und / oder UX-Designer wird sie dir im Erstgespräch ebenfalls stellen:

  1. Was sind die Ziele, die du mit deiner neuen Website erreichen möchtest? Realistische Ziele könnten sein: Recruiting, Umsatzsteigerung, Leadgenerierung, etc.)
  2. Warum brauchst du überhaupt eine neue Internetseite?
  3. Was passiert mit deinem Unternehmen, wenn der Relaunch der Website schief geht?
  4. Was muss passieren, damit dieses Projekt ein Erfolg für dich und dein Unternehmen ist?

Mit einfachen Fragen wie diesen kannst du den wahren Wert einer Website definieren.

Meine langjährige Erfahrung als Webdesigner zeigt mir immer wieder, dass viele Unternehmer die Kosten einer Website massiv unterschätzen. Eine Website ist viel mehr als nur Design und ein paar bunte Buttons. Sie lebt von verschiedenen Inhalten, knackigen Texten und vor allem authentischen und ansprechenden Bildern. Für die Erstellung dieses Contents ist in der Regel nicht der Webdesigner zuständig, sondern im obigen Beispiel ein Copywriter und ein professioneller Fotograf. Tritt der Webdesigner nicht als Teil einer Werbeagentur oder eines Kollektiv auf, so sind die entsprechenden Kosten für solche Inhalte wahrscheinlich nicht im Angebot enthalten.

Persönlich kann ich auf ein tolles und breit aufgestelltes Netzwerk bestehend aus anderen Kreativen zurückgreifen, welches mir in verschiedenen Situationen mit ihrer Expertise aushelfen kann. In einem Website-Projekt nehme ich als Webdesigner zwar eine zentrale Rolle ein, jedoch bedarf es einiges an Zuarbeit von weiteren Menschen. Deren Arbeit muss genau wie meine vergütet werden. Wie in jedem kreativen Bereich schwanken die Preise und die gelieferte Qualität stark. Und auch deine eigene Arbeitsleistung sollte immer in die Preisberechnung einer Website einfließen.

Du siehst, die Frage nach einem echten Preis ist verdammt schwierig zu beantworten. Die Spanne reicht zwischen 200 Euro für eine selbst erstellte Website und mehreren Hunderttausenden Euro für die Realisierung durch eine absolute Top-Agentur.

Um dir möglichst viel Mehrwert zu liefern, habe ich dir ein reales Kundenprojekt zur Schau gestellt. Dieses beinhaltet verschiedene Dienstleistungen von anderen Freelancern und soll dir einen ersten Überblick der Kosten einer Website für ein Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand geben.

Kassensturz: reales Websiteprojekt

Darum geht's: Ein Mittelstandsunternehmen aus dem Ruhrgebiet möchte mit einer neuen Website zur Konkurrenz aufschließen und wieder mehr Neukunden generieren. Das Unternehmen ist im Bereich Fitness Food beheimatet und hat in den vergangenen Jahren das Thema Werbung und Website schleifen lassen. Dies macht sich allmählich auch in den Umsätzen des Unternehmens bemerkbar.

Das Unternehmen kann sich mit drei Optionen anfreunden:

  1. Realisierung einer neuen Website durch vorhandenes Personal, ggf. externe Unterstützung durch einen Freelancer
  2. Abwicklung des Projekts durch verschiedene Freelancer oder einem Kollektiv, Zuarbeit und Briefings durch die Angestellten
  3. Komplette Projektumsetzung durch eine einzige Top-Agentur

Option 1 wird die mit Abstand günstigste Variante, da viele Schritte Inhouse erledigt werden. Hat das Team wenig oder nur oberflächliche Erfahrung, wird es eng mit einer strikten Projekt-Deadline. Die Zusammenarbeit mit einem Freelancer kann das Tempo beschleunigen und neue Ideen in das Projekt einbringen.

Die dritte Variante wird die mit Abstand teuerste Möglichkeit. Die bekanntesten Werbeagenturen in Deutschland nehmen oftmals unter einem sechsstelligen Budget nicht einmal den Hörer ab.

In diesem Projekt gehen wir daher stärker auf die zweite Option ein: Die Zusammenarbeit mit Freelancern aus verschiedenen Tätigkeitsfeldern. Um die Anforderungen des Kundens für das Projekt erfolgreich zu erfüllen, bedarf es folgender Dienstleistungen:

  • User Experience Designer
  • Webdesigner
  • Webentwickler
  • Copywriter
  • Social Media Manager
  • Online Marketing Manager (Analytics, Ads, Suchmaschinenoptimierung, etc.)
  • Foto- bzw. Videograf
  • Projektmanager oder Creative Director

Verdammt viele Köpfe für eine "einfache Website", nicht wahr? Bleiben wir realistisch, denn bei der Food-Company handelt es sich nicht um ein Milliardenkonzern mit siebenstelligen Budgets. Daher sollen die beauftragten Freelancer mehrere Rollen übernehmen. In diesem Projekt schaut das zusammengestellte Team folgendermaßen aus:

Creative Director

Diesen Part übernimmt der Head of Marketing des Unternehmens. Sie koordiniert das gesamte Projekt, verteilt Aufgaben und validiert die Ergebnisse.

Webdesigner

Als Designer übernehme ich die Aufgabenbereiche User Experience Design, Webdesign und die Realisierung der Website inklusive Onlineshop in Webflow.

Online Marketing Manager

Abgeschlossenes Journalistik-Studium und jahrelange Erfahrung in einer Performance-Agentur. Klingt nach den perfekten Voraussetzungen, um die Themen Copywriting, Social Media und Online Marketing zu übernehmen.

Fotograf

Dieser kümmert sich um neue Produktfotos und authentische Bilder der Crew, erstellt zudem bewegte Inhalte für Social Media und YouTube.

Für dieses Web-Projekt habe ich mir bei obenstehenden Dienstleistern ein unverbindliches Angebot eingeholt. Die Freelancer erhielten das Briefing, welches mir das Unternehmen bereitgestellt hat. Folgende Zahlen habe ich im Anschluss erhalten:

  • Online Marketing Manager - 24.250 Euro
  • Fotograf / Filmemacher - 16.500 Euro

Ich selbst gab ein Angebot in Höhe von 31.330 Euro ab, denn meine Arbeit als Webdesigner, User Experience Designer und Entwickler der Website würde sich über mehrere Monate hinweg strecken. Zusammengerechnet ergab sich somit ein Projektbudget von 72.080 Euro für eine komplett neue Website inklusive Onlineshop. Der Kunde kann sich entspannt zurücklehnen und das Projekt verwalten bzw. Entscheidungen treffen.

72.000 Euro für eine Website klingt nach einer Menge Geld, jedoch sollte dieser Betrag immer als Investition und nicht als Ausgabe gesehen werden. Durch ansprechende Werbeanzeigen und einem UX-optimierten Webshop kann sich der Umsatz drastisch erhöhen. Hinzu kommen noch weitere Kosten wie das Hosting der Website, eventuelle Wartungen durch einen Dienstleister und/oder ein hochwertigeres Sicherheitszertifikat.

Anmerkung: Hierbei handelt es sich um ein umfangreiches Website-Projekt. Kleinere Unternehmen müssen natürlich nicht mit einer Investition im hohen fünfstelligen Bereich rechnen. Unter Umständen kann eine Website sogar in Eigenregie umgesetzt werden. Lesetipp: Eigene Website erstellen - eine Anleitung vom Webdesigner →

Fazit

Eine fixe Summe für eine Website nennen zu müssen ist nahezu unmöglich. Am Ende entscheidet immer der Kunde über den Preis, denn er muss sich über den Wert einer Internetseite bewusst sein. Durch die Digitalisierung wird auch die Konkurrenz für Webdesigner tagtäglich größer. Die wenigsten Kunden haben Hintergrundwissen im Bereich Design und können gute Arbeit von herausragender Arbeit unterscheiden.

Setzt sich Qualität immer gegen Quantität durch? Nein, denn am Ende entscheidet häufig der Preis. Selbstverständlich gibt es talentierte Webdesigner / Webentwickler da draußen die am Anfang ihrer Karriere stehen und somit Preise im unteren Bereich anbieten, gar keine Frage. Die zu finden ist eine Herausforderung.

Mein Tipp für alle Kreativ-Freelancer: Verkauft euch nicht unter Wert. Erkenne deinen eigenen Marktwert und positioniere dich als Experten in deiner Branche. Arbeite mit Kunden zusammen, die deine Arbeit wertschätzen und löse dich von Projekten, bei denen du nur der Roboter bist und stumpf Vorgaben abarbeitest.

Steve von wyreframe
Webdesigner
* Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen wird zwar nur die männliche Form genannt, stets aber die weibliche Form gleichermaßen mitgemeint. Menschen jeglichen Geschlechts sind mir als Leser*innen herzlich willkommen 🌈❤️

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